Allgemein CU television Work

Meine erstes Projekt: „No Hate Speech“ Kampagne

Eines meiner ersten Projekte, die ich koordinieren durfte, war die „No Hate Speech“-Kampagne im Auftrag der bOJA im Jahre 2017. Im Team von gesamt fünf kreativen und jungen Köpfen haben wir eine Videoreihe von 5 Videobeiträgen konzeptioniert und produziert.

Von Anfang an…

Alles fing im Herbst 2016 an. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon seit mehr als einem Jahr Mitglied der Jugendredaktion von CU television, eine Jugendsendung auf dem Community-Sender Okto. Öfters kam es vor, dass Institutionen und andere Vereine aus Wien die Jugendredaktion anfragen um Videos für sie zu produzieren. Die Aufträge waren meist unbezahlt, da es vor allem darum geht, dass die Jugendredakteure, welche zwischen 13 bis 21 Jahren sind, Erfahrungen im Medienbereich sammeln sollen.

Bei der monatlichen Redaktionssitzung hatten wir diesmal Besuch von zwei Frauen, Stephanie Deimel und Verena Fabris von der bOJA – das bundesweite Netz offener Jugendarbeit. Sie suchten ein Team aus medienaffinen Jugendlichen, welche bereit wären über einen längeren Zeitraum verschiedene Videos zu produzieren. Das Thema der Kampagne war „Hass im Netz„. Um ein Zeichen gegen Hass im Netz zu setzen veranstalteten die Jugendzentren österreichweit Events um die Jugendliche Vorort aufzuklären und über das Thema zu informieren. Die Aufgabe war es die Aktionen von den verschiedenen Jugendzentren, welche über ganz Österreich verteilt sind, zu filmen und in Form eines Videobeitrages je Event festzuhalten.

Ich war sofort interessiert an der Idee und an das Thema. Ich habe mich sofort gemeldet, sowie vier andere Jugendredakteure auf. Am Anfang war ich noch sehr nervös und war etwas eingeschüchtert, weil ich noch nie bei so einem großen Projekt mitgemacht habe, aber ich war sehr motiviert es anzugehen und es zu schaffen. Also begann so die Konzeptions- und Vorbereitungsphase.

Das Team

Von Links nach Rechts: Richi, Werner (JT Mikado), Marilyn, Fatih, Monika (JT Mikado) und Caro

Im Team waren neben mir, meine Schwester Venus, meine beste Freundin Caro, Richi und Fatih, wobei die letzten drei schon seit einigen Jahren bei CU television sind. Wir alle hatten einigermaßen Erfahrung in der Videoproduktion und jeder hatte eine Tätigkeit, die er/sie lieber mag, weshalb die Aufgabenverteilung sehr leicht fiel. Aber da wir fünf verschiedene Drehs hatten vermischten sich die Aufgabenbereiche und jeder hat auch mal was anderes gemacht.

Richi und Caro waren unsere Interviewer, welche zuständig waren Interviewfragen vorzubereiten und die Leute Vorort für ein Interview zu gewinnen. Fatih und Venus waren die Hauptkamerapersonen. Sie waren zuständig für den technischen Aspektes des Drehs und waren verantwortlich für das Bild und den Ton beim Drehen. Da Venus damals noch zur Schule und weniger Zeit für die Drehs, welche meist tagsüber und unter der Woche stattfanden, war sie in erster Linie auch für den Videoschnitt zuständig. Ich dagegen hatte gemischte Aufgaben. Ich war zuständig für die Kontaktaufnahme mit den Jugendzentren, Koordination der Termine, Organisation der Drehs Vorort, bürokratischen Angelegenheiten und war daher in jedem Projektschritt dabei. Wenn irgendwo etwas anfällt, habe ich es erledigt. Vor allem war ich bei den Drehs auch als Zweitkamerafrau tätig und hatte den Drehplan im Überblick.

Wir waren ein sehr gut eingespieltes Team, und ich war recht froh das erste große Projekt mit meinen Freunden machen zu dürfen. So eine wunderbare Gelegenheit ergibt sich selten.

Die Drehs

Der erste Dreh fand schon recht früh statt und zwar im November 2016, bevor wir ein fertiges Konzept erstellt hatten. Das Jugendzentrum 5er-Haus veranstaltete eine Projektwoche zum Thema Medienpädagogik, Fake News, Identität im Internet und vielem mehr. Unter dem Motto „Sei kein Fisch im Netz!“ sollen die Jugendlichen auf die verschiedenen Probleme im Internet aufmerksam gemacht werden. Da der Dreh recht überraschend geplant wurde, waren nur Fatih und ich dabei. Er übernahm die Kamera und ich die Interviews. Obwohl wir keinen Schlachtplan hatten, verlief der Dreh ganz gut. Wir haben Jugendliche zum Thema Hasspostings/Hassreden befragt und ob sie von diesen betroffen sein. Auch konnten wir einen Medienpädagogen vom Medienzentrum interviewen. Das erste und kürzeste Video der Reihe seht ihr hier:

Auch bei den nächsten Drehs blieb der Inhalt der Fragen gleich, wir fragten an bei jedem Jugenzentrum die Jugendliche was sie unter Hasspostings verstehen und was man dagegen könnten. Diese Antworten haben wir mit den Interviews mit den ExpertenInnen und den JugendbetreuerInnen gegenübergestellt.

Hassrede bezeichnet Äußerungen, die zu Hass anstiften, verhetzen und/oder für bestimmte Gruppen verletzend oder beleidigend sind. Hassreden können in allen Medien (analog/digital) im öffentlichen Raum in Wort und Bild stattfinden.

https://www.nohatespeech.at/

Der nächste Dreh fand im Mai 2017 in Bad Aussee statt. Im Ort fand neben dem berühmten Narzissenfest auch eine Free-Hugs Aktion, organisiert vom Jugendzentrum Bad Aussee (heute: Jugendzentrum Ausseerland), statt. Diesmal waren wir nicht zu zweit, sondern auch Venus und Caro waren an Board. Wir hatten ein ziemlich schönen Tag erwischt und der Dreh war sehr lustig. Das Ergebnis sehr ihr hier:

Im Sommer gab es einen weiteren Dreh, wo ich nicht dabei sein konnte, weil ich zusammen mit Caro und Venus beim Guns’n’Roses Konzert im Stadion gearbeitet hatte. Bei diesem Dreh in St. Andrä-Wördern waren Richi und Fatih bei einem Riesenwuzzler-Turnier vom Jugendtreff Meet You dabei. Das Video hier:

Mit jedem Dreh hatten wir immer mehr Selbstvertrauen und Zuversicht gewonnen, also stand auch nach einer Sommerpause der nächste Dreh im September 2017 an, wo ich dabei war. Diesmal in Klosterneuburg. Das Geh.Beat Mobile Jugendarbeit organisierte eine Pop-Up Galerie mit verschiedenen Hasspostings mitten in der Stadt. Die Passanten und SchülerInnen, welche am Heimweg waren, reagierten im Vorbeigehen auf die Installation und konnten sich zugleich Informationen zum Thema Hasspostings einholen. Dies war einer der spannendsten Drehs, da wir hier mit vielen Jugendlichen ins Gespräch kamen und uns über ihre Erfahrungen berichten konnten.

Von Links nach Rechts: Marilyn, Fatih, Caro, Aline & Ralf vom Geh.Beat

Der letzte Dreh der Kampagne fand eine Woche nach Klosterneuburg statt. Diesmal mussten wir mehr als einen Tag einplanen, den der Drehort war diesmal mehr als fünf Stunden Zugfahrt entfernt, und zwar in Kramsach in Tirol. Bei diesem Dreh waren ich, Caro, Richi und Fatih am Start. Angekommen in einer wirklich wunderschönen Berglandschaft, begannen wir schon die nächste und letzte Aktion zu filmen. Das Jugendtreff Mikado hatte eine besonders kreative Idee, sie gestalteten ein „Fluach Kastl“, wo Jugendliche reingehen und ihre Aggressionen raus lassen konnten. Eine ziemlich witzige Idee, mit einer tiefsitzenden Bedeutung. Wie das ganze aussah, seht hier im Video:

Nachdem wir alles im Kasten hatten, ging es schon an die Postproduktion. Sobald ein Dreh fertig war, hatten Venus und ich schon begonnen das Material zu schneiden. So konnten wir laufend die fertigen Videos abliefern und hatten dadurch Zeit Korrekturen und Änderungen noch einzuarbeiten. Unsere Auftraggeberinnen Verena und Stephanie waren sehr zufrieden mit uns, weshalb wir sogar ein Jahr später einen weiteren Videoauftrag erhalten hatten.

BONUS: Meine erste Podiumsdiskussion

Von Links nach Rechts: Richi, Marilyn, Claudia Schaefer (ZARA), Maximilian Schubert (ISPA), Derai Al Nuaimi (BJV)

Zum Abschluss des Projektes durften Richi und ich eine Podiumsdiskussion moderieren, welche im Rahmen der Fachtagung der bOJA stattfand. Unter dem Motto „Make Love Great Again!“ diskutieren wir mit dem österreichischen No Hate Speech Komitee über Hate Speech und Mobbing im Internet. Im Komitee waren Claudia Schaefer von ZARA (Zivilcourage & Anti-Rassismus-Arbeit), Maximilian Schubert von der ISPA (Internet Service Providers Austria) und Derai Al Nuaimi von der Bundesjugendvertretung.

Es war das erste Mal für mich eine Diskussion vor Publikum zu führen, dementsprechend war ich sehr nervös und sehr zurückhaltend. Richi dagegen hatte mehr Erfahrung und war sehr unterstützend. Blöderweise war ich zur selben Zeit etwas verkühlt und hatte kaum eine Stimme, weshalb ich mich nicht wirklich getraut habe viel zu reden. Trotzdem haben wir es durchgezogen und eine recht interessante und konstruktive Diskussion geführt.

Im Großen und Ganzen war das Projekt einmalig für mich und es hat mich unglaublich gefreut dabei zu sein und vor allem für eine so wichtige Message Videos für die No Hate Speech Kampagne zu produzieren. Ich habe sehr viel gelernt, vor allem im Punkto Teamwork und Kommunikation. Diese Erfahrungen hat mir vieles gelehrt, und mir gezeigt was ich bei den nächsten Projekten besser machen kann.

Make Love Great Again! <3

marilynthesecond

Ich bin Marilyn und lebe in der wunderschönen Stadt Wien! Auf meinem Blog teile ich mit euch meine Erfahrungen und Geschichten, welche ich es als arbeitende Studentin in den letzten Jahren erleben durfte - sei es im Job, auf der Uni, in einem anderen Land oder einfach im Alltag! Ich freue mich euch auf meiner persönlichen Reise mitzunehmen! 🥰🙌✨

http://www.marilynthesecond.com

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