Es war das erste Mal für Gabriel, für mich bereits das vierte Mal. London gehört zu den aufregendsten Städten, wo ich jemals war und ich werde nie satt davon jedes Mal dorthin zu fahren. Zwei Tage bevor das Jahr 2019 endete, flogen Gabriel und ich für ca. 24 Stunden in die Hauptstadt Großbritanniens. Einer meiner absoluten Lieblingsstädte, und ich durfte dort sein Tourguide sein.
Es war 4:00 Früh am 29.Dezember 2018 als wir am Flughafen Schwechat angekommen sind. Es waren kaum Menschen zu sehen dort, daher ging der Check-In, sowie die Sicherheitskontrolle sehr flott. Der Flug für Gabriel war gratis, da er bei der Airline Laudamotion arbeitet, ich hingegen habe knapp 30€ für den Flug gezahlt, was im Vergleich zu anderen Fluglinien sehr günstig ist, vor allem für die Saison. Bevor wir zum Gate gingen, genehmigten wir uns noch ein Frühstück in der Lounge. Kurz vor 6 Uhr früh hob unser Flieger nach London Stansted ab. Wir landeten in London Stansted, welches weiter entfernt ist als der berühmte Heathrow Flughafen, aber dafür auch billiger. Wir nahmen den Express Zug, welches pro Person ca. £30 für Hin- und flexible Retourfahrt kostet, und sind nach 45 Minuten Fahrt in der Innenstadt angekommen.
Wir sind bei der Station Liverpool Street ausgestiegen. Vorort haben wir uns ein Tagesticket für die Verkehrsmittel von London am Automaten gekauft, welches £12.70 kostete und für Zone 1 und 2 gültig war. Wir sprangen gleich in die nächste U-bahn, welche uns zur ersten Station unserer Sightseeing-Tour brachte: der Tower of London!
Das Wetter war sehr kalt und leicht regnerisch – typisch für London. Trotz des „Schlechtwetters“ hatten wir versucht alle Sights zu sehen, die wir wollten. Nach einem Spaziergang auf der Towerbridge, ging es mit der U-Bahn weiter zur nächsten Station: dem Borough Markt.
Ich persönlich war noch nie auf diesem Markt, mein Cousin Marc hat ihn mir vorgeschlagen. Daher dachte ich mir, dass wir dort vorbei schauen sollten, nicht nur weil es ein Markt unter einer Brücke ist, sondern weil wir schon ziemlich Hunger hatten. Der Borough Markt gehört zu den ältesten und größten Bauernmärkten Londons und wurde bereits 1851 eröffnet. Die Fläche war riesig und es gab unzählig viele Stände um frische Lebensmittel zu kaufen, aber auch um Vorort etwas zu essen. Wir schlenderten herum und konnten uns nicht entscheiden was wir essen wollten, weil es einfach soviel Auswahl gab! Nach über eine Stunde haben wir uns endlich entschieden, Gabriel nahm etwas indisches zu essen und ich holte mir Kartoffeln mit heißem Käse. Denn ich liebe Käse! Nachdem wir endlich gesättigt waren, ging es zum nächsten Halt.
Wir befanden uns bei der Station London Bridge und nahmen die Jubilee Line zur Westminster Station. Das U-Bahn Netz in London ist super, man kommt mit der U-Bahn überall schnell und einfach hin. Da das U-Bahn-Netzwerk schon sehr alt ist und über die Jahrzehnte erweitert wurde, muss man bei vielen Knotenpunkten umsteigen und sich durch die unterirdischen Gänge und Umleitungen zur richtigen Linie durchkämpfen. Wenn man auf einen Aufzug oder Rolltreppen angewiesen ist, sollte man unbedingt den U-Bahn-Plan genauer lesen, denn dort ist auch vermerkt ob man die Stationen barrierefrei betreten kann. Bei Westminster ausgestiegen, standen wir schon beim Wahrzeichen Londons: dem Big Ben.
Leider war der Big Ben damals unter Umbau, daher war die schöne Uhr verdeckt, aber das hielt uns trotzdem nicht auf diesen auch zu fotografieren. Ein paar Gehminuten weiter befindet sich die Westminster Abbey. Wir gingen die Whitehall Straße weitere 10 Minuten entlang und landeten bei der Dowing Street, der Wohnsitz des Premierministers. Wir wanderten den Weg zurück und fuhren mit der Jubilee Line eine Station weiter zum Green Park. Dort spazierten wir durch den schönen und großen Park bis wir zum Königspalast ankamen – dem Buckingham Palace.
Wir waren schon ermüdet vom vielen Gehen, also wollten wir in ein Shoppingcenter gehen für eine kleine Pause. Das nächstgelegene Einkaufszentrum war das Harrod’s, welches nur zwei Stationen entfernt war mit der Piccadilly Line. Ich war noch nie dort, aber wusste, dass der Ort berühmt ist, also war ich neugierig es zu sehen. Wir befanden uns dort in einer recht noblen Einkaufsstraße, also ahnte ich schon was auf mich zukommen wird: viele teure Geschäften mit Edel-Boutiquen, Outfits in Schaufenstern ohne Preisschildern und Marken, die ich mir nie im Leben leisten könnte oder möchte. Das Kaufhaus war sehr groß und interessant eingerichtet. Es war nach Kategorien pro Stockwerk aufgeteilt und es gab keine Fenster. Sobald man rein ging war man in einer anderen Welt, eingeschlossen in einem teuren Vergnügen. Es gab sehr viel zu sehen, wenn man sich für Markenware interessiert. Da es verschiedene Rolltreppen gab, die zu verschiedenen Stockwerken und Ausgängen führten, verirrten wir uns schnell im Kaufhaus. Nach etwa zwei Stunden waren wir endlich draußen und ich konnte wieder frische Luft atmen, denn die Düfte in jedem Laden gingen mir bereits zu Kopf.
Es ging schon in die frühen Abendstunden, und durch die enttäuschende Besichtigung von Harrod’s haben wir mehr Zeit verloren, als geplant. Ich liebe London nicht nur wegen der Architektur, der Diversität und dem Vibe, den es verspüht, sondern auch weil es sozusagen der Mittelpunkt bzw. der Geburtsort meines Fandoms ist – der Harry Potter Welt! Auf jeder London-Reise musste ich unbedingt etwas vom Harry Potter Universum sehen oder erleben. Die Filme und die Bücher des jungen Zauberers sind auch die Gründe, warum ich mit meiner Familie bereits zweimal dort war. 2012 bin ich mit meiner Mutter und meiner Schwester Venus für 10 Tage nach London gereist (genau genommen zwischen den Olympischen Spielen und den Paralympics, weshalb die Hotels auch so billig waren) um die Harry Potter Studios zu besuchen, welche in diesem Sommer eröffnet hatten. 2016 waren wir wieder für 12 Tage in London und zwar um die Fortsetzung von Harry Potter als Theaterstück live zu sehen! Ich habe die Tickets für „Harry Potter and the Cursed Child“ bereits ein Jahr vor der Reise gekauft, weil Venus und ich das Theaterstück unbedingt sehen mussten! Dazu gibt es übrigens ebenfalls ein VLOG:
Da ich meine Tradition nicht brechen wollte, nahmen wir wieder die Piccadilly Line zur Station King’s Cross. Der Bahnhof ist bekannt dafür, dass der berühmte 9 3/4 Bahnsteig sich dort befindet um nach Hogwarts zu kommen. Da der Ort zu einem eigenen Sightseeing-Stop wurde, gibt es auch dort ein Harry Potter Merchandising Geschäft um sich dort Fanartikel zu besorgen. Ich wollte unbedingt dort ein Stofftier für Venus und für mich ein Anhänger für meine Halsketten besorgen, leider war die Warteschlange viel zu lang und es zahlte sich nicht aus, da das Geschäft ohnehin bald schließen würde. Wir saßen also kurz im Starbucks gegenüber für eine Verschnaufpause und planten unsere letzten Programmpunkte bevor wir die Heimreise antreten.
Wir wollten wieder in Richtung Innenstadt, also nahmen wir die Victoria Line und fuhren zur Oxford Street. Wir wollten noch die letzten Abendstunden ausnutzen, also spazierten wir durch die halbe Innenstadt. Wir gingen zur Regent Street, da Gabriel ein wenig shoppen wollte. Also blieben wir bei einem coolen Sneaker-Laden stehen und Gabriel probierte sich durch alle bunten Sneakers durch, die es in seiner Größe gab. Er entschied sich für ein Paar klassische Nike Airmax und wir schlenderten zu SOHO, wo es viele Live Performances auf den Straßen gab. Wir gingen zur Carnaby Street und bewunderten die vielen bunten Leuchtdekorationen in den Straßen und gingen dann zu Fuß Richtung Leiceister Square und Piccadilly Circus.
Da es schon ziemlich spät war und wir wieder Hunger hatten, gingen wir in ein Fast-Food Restaurant, was ich Gabriel unbedingt zeigen wollte: FIVE GUYS. Es war einer der günstigsten Alternativen in der Nähe und alle anderen Restaurants waren bereits überfüllt mit Menschen. Es war das erste Mal für Gabriel im FIVE GUYS zu essen, seinen ersten Bissen vom Burger habe ich auch für meinen VLOG gefilmt! Wir hatten noch ein wenig Zeit übrig bevor wir den vorletzten Zug zurück nach Stansted nehmen. Also hasteten wir zum Hyde Park, welches mit der U-Bahn nur eine Station entfernt war. Wir wussten, dass dort das berühmte „Winter Wonderland“ stattfindet. Ein winterliches Spektakel, welches nur zur Weihnachtszeit zu sehen ist. Leider waren wir zu spät dran, denn als wir angekommen sind, haben sie das Fest bereits dicht gemacht. Wir waren etwas traurig darüber, aber wussten, dass wir ein weiteres Mal gemeinsam nach London kommen werden.
Mit dem Zug fuhren wir zurück zum Stansted Flughafen. Wir checkten im Hampton Hilton Hotel, welches pro Nacht £72,10 kostete, neben dem Flughafen ein. Unser anfänglicher Plan war es die Nacht durchzumachen, bis wir zum Flughafen mussten. Gabriel war begeistert von der Idee. Ich musste sie ihm leider ausreden, weil im Winter eine Nacht in einer Großstadt durchzumachen war mir zu riskant, vor allem da wir beide die Nacht davor nur wenig geschlafen hatten. Im Zimmer angekommen, schliefen wir sofort ein und hatten wenigstens knappe fünf Stunden Schlaf. Wir hatten ein sehr frühes Frühstück um 5 Uhr morgens, welches inkludiert war und wir gingen gemütlich zu Fuß zu unserem Gate, da unser Flieger nach Wien um 7 Uhr abhob. Im Nachhinein betrachtet war es eine gute Entscheidung im Hotel zu übernachten. Denn durch unser fast 14-stündiges Power-Sightseeing sind wir in Wien krank geworden! Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt noch vor Ende des Jahres einen Tagestrip mit meiner Lieblingsperson zu machen. 🙂
Natürlich habe ich auch diese Reise in einem Vlog festgehalten!
Danke fürs Lesen und Vorbeischauen!
Ich hoffe, mein Reisebericht über London hat euch gefallen!
Ich würde gerne wissen, ob ihr schon in London wart und wenn ja was würdet ihr mir empfehlen, was sollte ich dort noch unbedingt sehen?
Und wenn ihr noch nicht dort wart, was möchtet ihr in London unbedingt erleben? Lasst es mich wissen in den Kommentaren!
by marilynthescond
